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Hundeerziehung und was du darüber wissen solltest
Das Thema "Hundeerziehung" ist ein weites Feld, und fast jeder hat eine Meinung dazu. Nicht umsonst werden jedes Jahr neue Ratgeber veröffentlicht. Und die Hundeschulen verzeichnen nach wie vor regen Zulauf.
Dieser Artikel kann nicht alle Punkte zu der Frage "Wie kann ich meinen Hund erziehen?" aufgreifen. Aber wir möchten dir einen allgemeinen Überblick darüber geben, was du beachten solltest, damit dein Vierbeiner ein toller Gefährte für dich wird.
Hundeerziehung: so stressfrei wie möglich
Hunde zu erziehen, ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Dein Hund ist ein lebendiges und fühlendes Wesen, von Natur aus ein Rudeltier und grundsätzlich für eine bestimmte Arbeit gezüchtet worden.
So gibt es zum Beispiel Hüte- und Jagdhunde, die typische Eigenschaften und Verhaltensweisen zeigen. Wenn du diese kennst, hast du bereits einen guten Zugang zum Wesen deines Hundes.
Hunde erziehen - einfach oder schwierig?
Wir treffen immer wieder auf die Frage: "Welche Hunde sind leicht zu erziehen?" Aber was genau ist mit "leicht" denn eigentlich gemeint? Es gibt Hunderassen, die sich besonders gut für Anfänger und Ersthund-Besitzer eignen. Sie lassen dir den einen oder anderen Erziehungsfehler großzügig durchgehen. Und ihre hohe Intelligenz sorgt dafür, dass diese Rassen insgesamt leicht zu trainieren sind.
Die sanften und gelehrigen Golden Retriever und Labradore sind typische Familienhunde, die viel Wert darauf legen, dir zu gefallen. Der Pudel überrascht mit seiner hohen Intelligenz und seiner starken Treue zu dir. Beim ebenfalls sehr intelligenten Boston Terrier solltest du darauf achten, dass seine Nase nicht zu flach ist, damit er keine Atemprobleme bekommt.
Der Leonberger ist ein sanftmütiger Riese, der viel Gelassenheit ausstrahlt. Für Stadtwohnungen eignet er sich aufgrund seiner Größe aber eindeutig nicht.
Welpen oder erwachsene Hunde erziehen
Wenn du dir einen Welpen anschaffen möchtest, kannst du dir die gewünschte Rasse oft aussuchen. Wenn du aber einen Hund aus dem Tierheim oder dem ausländischen Tierschutz adoptieren möchtest, wird es möglicherweise ein Mischling sein.
Das ist aber völlig in Ordnung, denn Mischlinge vereinen oft die "starken Eigenschaften" aller vertretenen Rassen in sich. Sie sind oft gesundheitlich robuster als ihre reinrassigen Artgenossen und erweisen sich in der Hundeerziehung häufig als sehr gelehrig.
Informiere dich beim Mischling darüber, welche Rassen darin vertreten sind. Dann ist es einfacher, seinen Charakter einzuordnen und die Hundeerziehung besser auf ihn abzustimmen.
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Die optimale Hundeerziehung: So funktioniert es
Du wünschst dir ein friedliches und entspanntes Miteinander - sowohl zu Hause als auch beim Spaziergang und im Restaurant. Bitte sei dir darüber im Klaren: Hunde zu erziehen, funktioniert nicht "mal eben nebenher".
Die klugen Vierbeiner sind grundsätzlich lernwillig und beweisen immer wieder ihre schnelle Auffassungsgabe. Trotzdem solltest du genug Zeit dafür einplanen, deinem Hund die unterschiedlichsten Kommandos beizubringen. Er braucht viele Wiederholungen, bis etwas richtig "sitzt" und ohne Zögern von ihm ausgeführt wird.
Halte dir vor Augen, dass Vertrauen und Geborgenheit die beste Basis dafür sind, den Hund so zu erziehen, dass er dir gerne gehorcht.
Hundeerziehung im Mehr-Personen-Haushalt
Wohnst du mit weiteren Personen zusammen, solltet ihr euch einig sein, was der Hund darf und was nicht. Darf er auf die Couch? Wenn du es ihm erlaubst, ein anderer es ihm jedoch verbietet, wird dein Hund unsicher. Er weiß nicht, wem er glauben und vertrauen darf.
Das gleiche gilt für die verbalen Kommandos, auch Hörzeichen genannt. Einigt euch darüber, welches Kommando was bedeutet, und bleibt dabei. Vor allem beim Rückruf ist oft zu beobachten, dass die Hundehalter sich nicht einig sind. Der eine ruft "Hier!", der andere "Komm!", der dritte "Zu mir!"
Grundsätzlich kann man Hunde so erziehen, dass sie allen Kommandos folgen. Doch es ist viel einfacher für die Vierbeiner, für jedes gewünschte Verhalten ein gültiges Kommando zu lernen.
Hunde erziehen mit klarer Kommunikation
"Ich habe dir schon hundert Mal gesagt, dass du..." Nicht wenige Hundebesitzer sind der Meinung, dass sie mit ihrem Vierbeiner genauso reden können wie mit einem Menschen. Vielleicht glaubst du auch, dass dein Hund versteht, was du ihm gerade sagen willst: "Klaue keine Socken aus dem Wäschekorb!"
Tatsächlich aber hat er keine Ahnung, was du sagst. Er erkennt nur, dass du verärgert bist: an deiner Körperhaltung, an deiner Gestik und an deiner Stimmlage. Was er falsch gemacht hat, weiß er nicht.
Mit deinem Hund freundlich zu reden, kann eure Bindung enorm stärken. Erzähl ihm von deinen Sorgen, berichte ihm von deinem Arbeitstag, und er wird dir scheinbar aufmerksam zuhören. Tatsächlich genießt er deine Aufmerksamkeit und reagiert darauf mit offenem Blick, freundlichem Schwanzwedeln und körperlicher Nähe.
Willst du deinen Hund erziehen, bringen dich solche "Gespräche" aber nicht weiter. Ein klares "Nein!", verbunden mit dem erhobenen Zeigefinger, reicht hier völlig aus. Denke an das direkt folgende Lob, sobald dein Hund das Sockenknäuel fallen lässt: "Prima, das hast du toll gemacht!"
Das Timing in der Hundeerziehung
In der Hundeerziehung ist das Timing für Lob und Tadel besonders wichtig. Dein Vierbeiner lebt im Hier und Jetzt. Er weiß nicht mehr, was vor einer Stunde war, und er denkt nicht darüber nach, was morgen sein könnte.
Wenn er sich vor drei Minuten auf deinen Befehl hin artig hingesetzt hast, kann er das Leckerli, das du ihm jetzt dafür gibst, nicht mehr damit in Zusammenhang bringen. Springt er dich bei der Begrüßung an und du streichelst ihn in diesem Moment, ist das für ihn eine Belohnung - fürs Anspringen!
In der Hundeerziehung sind punktgenaue Belohnungen das A und O. Du hast genau zwei Sekunden Zeit, deinem Hund einen Leckerbissen dafür zu geben, dass er deinem Kommando "Sitz!" gefolgt ist. Danach freut er sich zwar noch genauso über das Leckerli, weiß aber nicht, wofür er es bekommt.
Gleiches gilt für das klare "Nein!" Erwischst du deinen Hund in flagranti dabei, wie er den Papierkorb ausräumt, tadle ihn sofort. Kommst du nach Hause und siehst ihn ruhig neben dem zerrissenen Sofakissen liegen, ist jeder Tadel völlig sinnlos. Dein Schimpfen würde ihn nur völlig verunsichern und sein Vertrauen in dich nachhaltig erschüttern. Räume das Chaos kommentarlos auf und mach weiter, als wäre nichts geschehen.
Ruhe bewahren in der Hundeerziehung
Es gibt Tage, da hast du das Gefühl, dass dein Hund alles vergessen hat, was du ihm jemals beigebracht hast. Einige der Grundkommandos funktionieren irgendwie noch, aber andere überhaupt nicht mehr.
Bleib geduldig und vor allem ruhig und bestimmt. Wenn du deinen Vierbeiner jetzt anschreist oder sogar Gewalt anwendest, erreichst du das Gegenteil von dem, was du eigentlich wolltest. Du verunsicherst ihn noch mehr, und er macht noch mehr Fehler. Brich das Training an dieser Stelle ab und versuche es später noch einmal.
Schaffe eine ruhige und angenehme Lernatmosphäre, atme tief durch und fange noch einmal von vorne an. Kein Hund ist perfekt, und auch er darf einfach mal einen schlechten Tag haben.
Hunde wie Hunde erziehen - sie sind keine Menschen
Auch wenn du glaubst, dass dein vierbeiniger Mitbewohner menschliche Charakterzüge aufweist - er ist und bleibt ein Hund. Bei der Hundeerziehung solltest du dies immer im Hinterkopf behalten. Er ist nicht stur. Und er will dich auch nicht ärgern, wenn er etwas falsch macht oder einem Kommando nicht folgt. Vielleicht ist er gerade stark abgelenkt. Oder du motivierst ihn nicht ausreichend.
Hunde aller Rassen stammen letztendlich vom Wolf ab. Sie handeln instinktgesteuert, und es gibt so einiges, was wir Menschen schön finden, Hunde aber völlig überfordert. So mögen sie zum Beispiel nicht gern in den Arm genommen werden. Legst du die Arme um deinen Hund, fühlt er sich eingeengt und unwohl.
Deine Liebe kannst du ihm viel besser auf andere Weise zeigen. Ein tiefer Blick in die Augen, hochgezogene Augenbrauen und leichter Körperkontakt sagen deinem Hund mehr als tausend Worte, wie sehr er geliebt wird.
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Hunde erziehen im Alltag
Hier stellen wir dir noch ein paar grundsätzliche Tipps vor, die es dir im Alltag erleichtern, deinen Hund zu erziehen:
- 1Hundeerziehung vom ersten Tag an
Achte darauf, die grundlegenden Regeln von Anfang einzuführen. Eine Eingewöhnungsphase für dein neues Familienmitglied ist sicher gut gemeint, aber nicht ratsam. - 2Führe eindeutige Kommandos ein
Überlege dir klare Kommandos für das, was dein Hund tun soll. Je kürzer das Kommando ist, desto einfacher lässt sich dein Hund erziehen. Er lernt schnell, was "Sitz", "Nein" und "Aus" bedeuten. Veränderst du diese Kommandos, weiß er nicht, was du von ihm willst. - 3Die Leinenführigkeit
Wenn dein Hund entspannt an lockerer Leine neben dir her läuft, hast du ein gutes Stück Hundeerziehung geschafft. Wenn er zieht, wechsle unerwartet die Richtung und nimm deinen Vierbeiner einfach mit. Er lernt so, sich auf dich zu konzentrieren und darauf zu achten, wohin du gehst. Belohne ihn sofort, wenn er akkurat neben dir läuft. - 4Du bist der Chef!
Einen Hund zu erziehen, ist am einfachsten, wenn er seine Position im Mensch-Hund-Rudel kennt und weiß, dass er dir zu folgen hat. Sei in der Hundeerziehung immer liebevoll-konsequent und lass ihm nichts durchgehen. Leckerlis, Lob und Spieleinheiten sind die beste Belohnung für deinen Vierbeiner, wenn er etwas richtig gemacht hat. Falsches Verhalten solltest du einfach ignorieren. Und Gewalt ist absolut tabu! - 5Hunde erziehen - das geht überall!
Eine gute Hundeschule mit geprüften Trainern ist immer hilfreich. Hier erhältst du viele Tipps, wie du deinen Hund erziehen kannst - artgerecht und erfolgreich. Was ihr beide dort lernt, solltet ihr auch im Alltag immer wieder einbauen und trainieren. Beim Spazierengehen kannst du deinen Vierbeiner absitzen und warten lassen, ihn heranrufen und mit ihm die Leinenführigkeit trainieren. Sorge für Action, wechsle die Route und baue kleine Spielchen ein. So bleibst du für deinen Vierbeiner spannend, und er wird sich gern auf dich konzentrieren.
Hundeerziehung mit Kind im Haus
Kinder und Hunde können eine wunderbare Freundschaft entwickeln. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass Hunde "ihre" Kinder glücklich machen und seelisch stärken. Hast du dich entschieden, deinem Kind einen vierbeinigen Gefährten zur Seite zu stellen, solltest du einige Punkte beachten, damit ein entspanntes und sicheres Miteinander gewährleistet ist.
Wenn bereits Kinder im Haus sind, achte bei der Wahl des Hundes auf dessen Charakter. Ein ausgeglichener und ruhiger Hund ist in der Lage, unterschiedlichste Situationen souverän zu meistern. Einen gewissen Grundgehorsam sollte der Vierbeiner schon besitzen, damit es für alle einfacher wird, ihn zu erziehen.
Überlege dir gut, ob du deinem Baby und einem Welpen gleichermaßen Aufmerksamkeit schenken kannst. Mit einem Welpen wird es erfahrungsgemäß einfacher, wenn dein Kind wenigstens drei Jahre alt ist.
Der Hund ist vor dem Baby da
Lass deinen Vierbeiner vor dem Einzug des Babys schon mal an den Babysachen schnuppern. Getragene Sachen, die ein Besucher aus dem Krankenhaus mitbringt, sind ideal dafür, denn so kann dein Hund sich an den Geruch gewöhnen. Kommt das Baby nach Hause, sollte dein Hund es direkt beschnuppern dürfen.
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Der Hund möchte das Baby ablecken
Für viele Eltern ist das ein No-Go, für den Hund das normalste der Welt: Das gegenseitige Ablecken stärkt die Bindung unter Hunden enorm. Bevor du deinem Hund verbietest, das Baby abzulecken, bedenke bitte: Das Maul des Hundes ist sauberer als der Mund eines Menschen.
Im Speichel des Hundes sind sogar antibiotische Substanzen vorhanden. Du kannst deinem Hund also bedenkenlos erlauben, das Baby - kontrolliert und in Maßen - abzulecken!
Das Baby kommt ins Krabbelalter
In dieser Phase ist es für den Hund wichtig, einen sicheren Rückzugsort zu haben. Kleine Kinder, die mobil werden, sind neugierig und wollen nun alles selbst in die Hand nehmen. Ständige Streichel-"Attacken", das Ziehen an den Ohren und ähnliches bringen auch den geduldigsten Vierbeiner irgendwann an seine Grenzen.
In der Hundeerziehung spielt es daher eine große Rolle, deinem Hund einen Platz zuzuweisen, an dem ihn niemand stören darf - weder das kleine Kind noch sonst jemand im Haus.
Empfehlung um das Thema zu vertiefen
Um das Thema Hundeerziehung vertiefen zu können, solltest du dich intensiv mit dem Thema auseinander setzten. Für viele ist es zu trocken Bücher zu dem Thema zu lesen. Wesentlich anschaulicher ist es da, in informativen Videos die Methoden vorgeführt zu bekommen. Das geht natürlich bequem von zu Hause aus.
Wir können dir dafür den Onlinekurs "OnlineHundetraining" wärmstens empfehlen. Schau doch mal rein: Online Hundetraining