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Blättermagen und was du darüber wissen solltest
Den vierbeinigen Freund mit einer feinen und gesunden Delikatesse zu verwöhnen, ist für viele Hundehalter sehr wichtig. Ein Blättermagen eignet sich dafür hervorragend. Du erhältst diese Leckerei sowohl frisch beim Metzger als auch getrocknet im Fachhandel. In diesem Artikel erfährst du alles zum Blättermagen und worauf du beim Kauf und bei der Fütterung achten solltest.
Was sind eigentlich Blättermägen?
Die meisten Hunde lieben diese - leider penetrant riechende - Delikatesse, und auch dein Vierbeiner wird den Gaumenschmaus genießen. Bei einem solchen Magen handelt es sich um eine Innerei eines wiederkäuenden Tieres, und zwar um den so genannten Vormagen. Am häufigsten findest du im Handel Blättermägen vom Rind.
Pansen, Netzmagen und Blättermagen: die Verdauung beim Rind
Nimmt das Rind Nahrung auf, wird diese zunächst in den Pansen befördert. Schwer verdauliche Bestandteile der gefressenen Pflanzen werden hier aufgespalten. Der Pansen ist in der Lage, bis zu 100 Liter Pflanzen und 60 Kilogramm Futter aufzunehmen.
In der Gärkammer des Pansens werden Kohlenhydrate und Proteine aufgespalten. Vom Netzmagen aus wird die vorverdaute Nahrung als Brei hochgewürgt, wiedergekäut, erneut geschluckt und erneut aufgespalten. Dieser Vorgang kann bis zu drei Tage dauern. Während dieser Zeit werden stetig Futterteile vom Netzmagen an den Blättermagen weitergegeben.
Das Wertvolle am Blättermagen
Im Vergleich zum Pansen sind die Blättermägen sehr viel kleiner und können das aufgespaltene Futter nur in geringen Mengen aufnehmen. Die Oberfläche des Magens besteht aus Hautschichten, die die wasserlöslichen Bestandteile des Futters aufsaugen.
Ist die Nahrung im Blättermagen verarbeitet, erreicht sie den eigentlichen Rindermagen, den Labmagen.
Im Blättermagen befinden sich nun noch Zellulose und Milchsäure-Bakterien, die für deinen Hund sehr gesund sind. Bei der Zellulose handelt es sich um den hauptsächlichen Bestandteil von Pflanzenzellen. Gemeinsam mit den Milchsäure-Bakterien hält sie den Darm deines Vierbeiners gesund.
Schädliche Bakterien im Darm werden beim Wachstum gestört, die Verdauung verbessert sich. Außerdem produzieren die Milchsäure-Bakterien das wichtige Vitamin K.
In den Blättermägen, aber auch im Pansen befinden sich also viele Vitamine und Mineralstoffe, die die Verdauung deines Hundes ankurbeln und ihn gesund erhalten.
Was ist der Unterschied zwischen Blättermägen und Pansen?
Im Körper des Rinds befindet sich der Pansen vor dem Blättermagen. Der Blättermagen nimmt also die Futterbestandteile auf, die im Pansen bereits zersetzt und vorverdaut wurden. Die pflanzlichen Futterreste im Blättermagen sind für den Hund also viel einfacher zu verdauen.
Außerdem enthalten Blättermägen viel weniger Fett als der Pansen, und sie weisen weniger Proteine auf. Wenn dein Hund einen zu hohen Proteingehalt hat, solltest du also statt Pansen lieber Blättermagen füttern.
Noch mehr Gründe für den Blättermagen
Blättermägen sind sehr ausgewogen mit Mineralstoffen versehen. Sie enthalten nur sehr wenig Phosphor und Kalzium und hilft dabei, den Kalzium-Haushalt in Balance zu halten. Wichtige Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium sind in größeren Mengen vorhanden. Und der Blättermagen liefert dem Körper deines Hundes Natrium, Kupfer, Zink und Magnesium.
Gut zu wissen: Die Vitamine in der Rindernahrung werden alle im Pansen verarbeitet und bleiben dort auch. Der Blättermagen kann mit dem Pansen also nicht mithalten, wenn es dir darum geht, deinen Hund mit Vitaminen zu versorgen.
Blättermagen für Hundesenioren
Besonders für ältere Hunde sind Blättermägen als Leckerei einfach ideal. Du solltest deinem Hundesenior lieber Blättermagen statt Pansen füttern, denn der Pansen ist nicht so leicht verdaulich. Außerdem wird dein Vierbeiner den Blättermagen viel besser vertragen.
Ist dein Hund in seinen "besten Jahren", also weder Junghund noch Senior, solltest du ihm den Magen an einem Stück anbieten. Zum Fressen muss er seine Kaumuskeln einsetzen, der Speichelfluss erhöht sich, und die Zähne werden ganz natürlich gereinigt. Ist dein Hund bereits älter, kannst du ihm nach und nach kleine Stücke des Blättermagens geben.
Wie viel Blättermagen darf ein Hund fressen?
Jeder Hund sollte eine festgelegte Futtermenge erhalten. Die richtige Menge wird berechnet aus Körpergewicht, Alter, Rasse und Aktivitätslevel des Hundes. Wenn du dir nicht sicher bist, kann dir der Tierarzt helfen und dir das richtige Futter und die passende Menge empfehlen.
Grundsätzlich bekommt ein Hund etwa zwei bis vier Prozent seines Körpergewichts als tägliche Futterration. Je mehr dein Hund sich bewegt, desto mehr Futter benötigt er.
Wiegt dein Hund beispielsweise 20 Kilogramm, bekommt er also täglich etwa 400 Gramm Futter. Der Anteil des Blättermagens am Gesamtfutter sollte etwa 15 Prozent betragen. Also darf dein Hund bis zu 60 Gramm davon pro Tag fressen. Wie oft du deinen Hund am Tag damit verwöhnst, entscheidest du selbst. Aber überschreite die Gesamtmenge bitte nicht.
Wichtig: Machst du mit deinem Vierbeiner viel Hochleistungssport und nimmst mit ihm an Agility-Turnieren oder ähnlichem teil, solltest du dich zum Thema Futter noch einmal genau informieren.
Es gibt spezielles Hundefutter für Sporthunde, für trächtige und säugende Hündinnen, für Welpen, Senioren etc. Auch hier möchten wir dir ans Herz legen, mit deinem Tierarzt zu sprechen und mit ihm gemeinsam zu ermitteln, welches Futter in welcher Menge für deinen Hund das richtige ist.
Darf jeder Hund Blättermagen fressen?
Grundsätzlich dürfen alle Hunde Blättermagen fressen, sogar die, die mit Übergewicht zu kämpfen haben. Der Magen enthält so gut wie kein Fett und kann sogar während einer Diät gefüttert werden.
Doch es gibt Gründe, warum du deinem Hund vielleicht besser keinen Blättermagen geben solltest. Bei zu hohen Mengen kann dein Vierbeiner Bauchkrämpfe, Durchfall und Blähungen bekommen.
Fange mit kleinen Mengen an und beobachte, wie dein Hund damit zurecht kommt. Wenn du keine Nebenwirkungen feststellst, darfst du die Menge langsam erhöhen.
Bedenke auch, dass Blättermägen sehr streng riechen. Wenn du mit diesem Geruch nicht umgehen kannst, fütterst du deinen Hund am besten im Garten, damit er nicht völlig auf diese feine Delikatesse verzichten muss.
Noch Fragen zum Blättermagen?
Zum Thema Blättermägen werden von den Hundehaltern oft immer wieder die gleichen Fragen gestellt. Wir haben hier die wichtigsten und häufigsten aufgegriffen und beantwortet:
Gibt es Unterschiede bei den Blättermägen?
Ja, die gibt es. Die Unterschiede entstehen dadurch, wie das Rind gehalten wurde und welche Nahrung es während seines Lebens zu sich genommen hat.
Rinder, die sich die meiste Zeit auf der Weide aufhalten, fressen richtig gute Sachen: frisches Gras, unterschiedliche Kräuter und Klee. Daher sind in deren Blättermägen viel mehr Ballaststoffe , Zellulosefasern und Pflanzenstoffe enthalten als beim Rind, das nur im Stall gehalten und mit Silofutter gefüttert wird.
Blättermägen von Stallrindern enthalten nur noch wenige gute Bakterien, doch sie sind ebenfalls fett- und proteinarm. Wenn dein Hund Soja, Getreide und Mais nicht verträgt, solltest du ausschließlich Blättermagen von Weiderindern füttern.
Wichtiger Extra-Tipp: Prüfe beim Kauf den Blättermagen genau darauf, ob sich vielleicht kleine Plastikteile, Steine oder sogar Metallteile darin befinden. Rinder achten beim Fressen nicht darauf, was sie zusätzlich zum Gras zu sich nehmen, und ihre Mägen können diese Fremdkörper auch nicht aussortieren. Sogar im Schlachthof werden sie oft nicht entdeckt!
Was ist besser: getrockneter oder frischer Blättermagen?
Frisches Fleisch ist immer besser als getrocknetes, doch auch getrocknete Blättermägen haben ihre Vorteile. Sie riechen nicht ganz so streng wie die frische Variante, und dein Hund kann sich stundenlang mit diesem Kauspaß beschäftigen.
Möchtest du lieber frischen Blättermagen füttern, empfehlen wir dir den Kauf beim Metzger deines Vertrauens. Ein solcher Magen wiegt ungefähr 10 Kilogramm. Diese Menge musst du für deinen Vierbeiner entsprechend zurechtschneiden, damit er nicht zu viel davon bekommt.
Am besten gibst du deinem Hund den frischen Magen im Garten, damit nicht die ganze Wohnung beschmutzt wird und der Geruch sich nicht festsetzen kann.
Darf ich meinem Hund gefrorenen Blättermagen geben?
Bei gefrorenem Blättermagen solltest du vorsichtig sein und ihn auftauen, bevor du deinen Hund damit fütterst. Manche Barfer bestellen Blättermägen im Online-Handel und erhalten diese im gefrorenen Zustand. Das ist völlig normal und auch in Ordnung.
Wenn der Händler die Blättermägen fachgerecht einfriert und lagert, bleiben die darin enthaltenen Bakterien und Enzyme lange Zeit erhalten. Nach dem Auftauen sind die Mikroorganismen wieder aktiv und unterstützen die Verdauung deines Vierbeiners.
Darf ich frischen Blättermagen erhitzen?
Wir möchten dir dringend davon abraten, Blättermägen zu erhitzen und damit deinen Hund zu füttern. Warum? Nun, erst einmal entsteht beim Erhitzen ein unglaublich starker Gestank, der wirklich kaum auszuhalten ist. Außerdem verändern sich die Bakterien und Enzyme bereits bei Temperaturen ab 40 Grad und können vom Körper deines Hundes nicht mehr genutzt werden.
Am besten fütterst du den Blättermagen entweder roh oder getrocknet.
Was ist der Unterschied zwischen weißen und grünen Blättermägen?
Im Handel findest du oft zwei Farbvarianten des Blättermagens: weiß und grün. Die weißen Blättermägen kannst du links liegen lassen. Sie werden während der Produktion gründlich gereinigt und weisen zum Schluss keine wertvollen Inhaltsstoffe mehr auf.
Die grünen Blättermägen dagegen sind "voll" von diesen Inhaltsstoffen. Du solltest den grünen daher unbedingt dem weißen Blättermagen vorziehen!